Erwin Stache macht hören

Ein alter Stromzähler – oder? – Man tritt näher und schon beginnt es darin zu blinken und zu klicken. Verunsichert weicht man zurück und „Die Wundermaschine“ von Erwin Stache schweigt wieder, als wollte sie sagen: wenn du auf mich zugehst, dann spiele ich mit dir. Sonst nicht. – …weiterlesen

On New Music: Why isn’t it Just Nice?

The birth of  so called New music out of the ruins of Post-World-War-II-Germany still makes it different from nice easy listening music.

For the Music Talks at Cairo Centemporary Music Days 2017 Sherif El Razzaz asked me to talk about two of my favorite topics. One of them, of course, was Cage with his ideas for a better world. The other was my attempt to explain, why I think it to be all right that „New Music“ is as non-seductive as it is.

Please open this PDF: Cairo Lecture – New Music

Das Holz lebt – Monica Duncan, Boardwalk

zu
Monica Duncan:
Boardwalk,
aufgeführt im Festival for Performing Arts
im F°LAB, Halle 2
am 29.06.2017

 

 

 

 

 

Fünf gleichgroße Platten aus Holz

 

agieren wie menschlich: wollen Abstand von „den anderen“, bilden Grüppchen, wechseln die Seiten, wollen eine andere nicht allein stehen lassen, kommen kuscheln

 

verschränken sich zu gemeinsamer, entschlossener Aktion

 

Formieren sich zu geschlossenen und offenen Räumen

 

Bilden Figuren, bis hin zur Ziehharmonika

 

Schwingen vor uns zurück – wie Meereswellen

 

Werden von fünf jungen Frauen bewegt: konzentriert, kraftvoll, rücksichtsvoll, umsichtig

 

Machen ihre eigene, stille Musik.

„Heimspiele“ des Ensemble Modern

Das Ensemble Modern gehört zu Deutschlands begehrtesten kulturellen Exportartikeln: Mit existentiellem Engagement fühlt es am Puls der Zeit. Aber in seiner Heimatstadt Frankfurt wird es nicht mit dem Stolz bedacht, den es verdient. Nun rücken die „HE1M.SP1ELE“ den Klangkörper für gut einen Monat lang, vom 3. Dezember 2016 bis zum 5. Januar 2017, in über zwanzig Veranstaltungen in den Fokus des Frankfurter kulturellen Lebens.

Dabei dürfte insbesondere die Musik von Steve Reich davon überzeugen, dass zeitgenössische Musik auch zugänglich ist. Am Ersten und Zweiten Weihnachtstag wird jeweils Reichs über eine ECM-Einspielung berühmt gewordene „Music for 18 Musicians“ aufgeführt. Reich hat sie lange seinem eigenen Ensemble vorbehalten, weil es davon keine Noten gab. Bis, in einer langen und letztlich schönen Geschichte, das Ensemble Modern ihn von sich überzeugen konnte und er ihm eine eigene Partitur anfertigte. Am 16.12. hat Steve Reichs Multimediales Oratorium „The Cave“ Premiere im Bockenheimer Depot. Darin geht es um die für Juden, Christen und Muslime gleichermaßen als Ruhestätte ihres gemeinsamen Stammvaters Abraham verehrte Höhle Machpela in Hebron. „Ein politisches Statement zur Weihnachtszeit“, schmunzelt Ensemble-Modern-Schlagzeuger Rainer Römer.

Ein ganz besonderes Zeugnis für seine Offenheit für andere Gattungen und Stile wird das Ensemble erstmals in der Silvesternacht präsentieren, unter anderem in Mauricio Kagels Variété für Artisten und Musiker und Caravanserail von Martin Matalon (*1958). Robin Witt, Ideengeber für dieses Gemeinschaftswerk für Ernste Musiker und Zirkusartisten erzählte, wie erstaunt er war, dass alle angefragten Variété-Künstler sofort begeistert waren, etwas zu machen, das etwas zu sagen hat.

Auch die Musiktheater-Produktionen sind von Inhalt und Inszenierung her so spannend, dass die Musik kaum stören wird: Am kommenden Samstag wird Peter Eötvös‘ Musiktheater „Der Goldene Drache“ nach dem gleichnamigen Erfolgsstück von Roland Schimmelpfennig wieder aufgenommen. Am Nikolaustag wird im Frankfurt LAB eine teilweise neue Fassung von Hans Zenders Oper „Don Quijote de la Mancha“ nach Cervantes‘ Roman uraufgeführt.

Das genaue und ausführlich beschriebene Programm findet man über www.ensemble-modern.com oder in ausliegenden Flyern.

Für viele Aufführungen gibt es Einführungsveranstaltungen, jeweils eine halbe Stunde vor Beginn der Vorstellung.

Ein tolles Weihnachts- oder Neujahrsgeschenk: Offenheit!

DORIS KÖSTERKE