Künstler wird man nicht, weil man ebenso gern Jura studiert oder eine Banklehre gemacht hätte, um dann in seiner Freizeit ein bisschen zu malen, zu basteln und Musik zu machen. Künstler wird man, weil man „da“ nicht mitmachen will. …weiterlesen
Author: admin
Camping als Lebens-Kunst
Camping kann elitär sein.
Nicht nur da, wo teure High-Tech-Ausrüstung finanzielle Potenz demonstriert.
Sondern vor allem da, wo man seinen Verzicht auf gewohnten Komfort als Stärke erlebt.
Kultur – wozu? – Aus: 100 Minuten für John Cage
Kultur – wozu?[1]
Diese Frage hat John Cage sich vorbehaltlos gestellt. Die Antworten, die er darauf fand, schweben keinesfalls abstrakt über seinem Schaffen. Es ist gerade das Besondere an Cage, dass er sie zur Grundlage seiner Kunst gemacht hat[2]:
Seit etwa Ende der 1940er Jahre begriff er sein künstlerisches Schaffen als „eine Art Labor, in dem man das Leben ausprobiert“[3]. Klänge sollten nichts als freie Klänge und, Menschen nichts als freie Menschen sein.
Cage fand diese „freien“ Klänge viel frischer und interessanter als „gewollte“, und beobachtete, dass auch die Menschen, die mit ihnen umgingen, viel fröhlicher davon wurden. …weiterlesen
Kultur – wozu?
„Kultur – wozu?“ fragen meist die, die sie nicht bezahlen wollen.
Bei immer knapper werdenden öffentlichen Mitteln droht der Kultur, als „freiwillige Leistung“ der Kommunen zunehmend wegrationalisiert zu werden.
Da stellt sich in dringenderem Maße als je zuvor die Frage, wozu Kultur gut ist, was sie will, worin sie ihren Auftrag in der heutigen Zeit sieht.
In einer tiefen künstlerischen und persönlichen Krise stellte sich diese Frage auch John Cage.
Er wollte mit seiner Kunst sich selbst als Komponisten, wie auch den Musikern und Zuhörern helfen, mit sich und der Welt besser klar zu kommen – und auch gesellschaftliche, ökonomische und ökologische Probleme im „Globalen Dorf“ angehen.
Über lange Jahre schrieb er ein Tagebuch mit dem Titel „How to Improve the World“ und der gleichzeitigen selbstironischen Einschränkung „(You Will Only Make Matters Worse)“.
Dennoch bleiben seine Ideen erfrischend und anregend – nicht zuletzt, wenn einmal wieder jemand fragt: „Kultur – wozu?“.